14. Spieltag: VfR Neumünster - SV Tungendorf 9:1 (6:0)

VfR Neumünster - SV Tungendorf 9:1 (6:0)
Bereits zum dritten mal in dieser Herbstserie kam es zu diesem
Neumünsteraner Stadtderby. Sowohl im Hinspiel der Landesliga Mitte, als
auch im Pokal hatte Rasensport in Tungendorf 3:0 gewonnen.
In der heimischen Grümmi-Arena übernahm sofort der VfR die
Spielkontrolle gegen stark ersatzgeschwächte Gäste. Der SVT konnte so in
keiner Weise an die schon gezeigten guten Leistungen in dieser Saison
anknüpfen. Zwar hatte auch der VfR mit Bennet Sparfeld, Leon Gehrke,
Henrik Wehde, Sabri Nasri, Tarik Alioua, Alban Jashari, Issam Khemiri
und Marcel Stoltenberg eine lange Verletztenliste vorzuweisen, aber der
breite Kader des VfR mit trotzdem immer noch stark besetzter Bank
verkraftet das besser, als der Gast aus Tungendorf, mit gleich langer
Fehlliste.
Der VfR rotierte in der Startelf wieder, begann diesmal mit
Doppelspitze: Vuk Vukelic war neben Erdogan Cumur ins Team gerückt. Die
offensive taktische Ausrichtung des VfR erinnerte mit den beiden
zusätzlich extrem offensiven Außen Ihab Hathat und Mika Hirsch an das in
den 1960er Jahren populäre 4-2-4. Das setzte die SVT-Innenverteidung
mit dem Regionalligaerfahrenen Felix Schlagelambers und Niklas Krüger
gleich gehörig unter Druck. Nach einem Foul an Cumur nutzte Hathat diese
Freistoßchance aus 20 Metern zentral vor dem Tor zu einem wunderschönen
Treffer (8.), bei dem der chancenlose SVT-Keeper Jannik Glawe keinerlei
Reaktion zeigte.
Zwei verwandelte Foulelfmeter wieder von Hathat und von Cumur
entschieden das Spiel früh. Beides "enge"Elfmeter: bei der Grätsche
gegen Arian Jashari (18.) war auch etwas Ball im Spiel, und beim Foul an
den ebenfalls ins Team rotierten Marcel Stölting war die Frage, ob auf
oder vor der 16-Meter - Linie (23.). Aus Tungendorfer Sicht unglückliche
Entscheidungen, wenngleich heute bestimmt nicht spielentscheidend.
Trotzdem war danach die Spannung früh komplett raus. Nun herrschte
eher Freundschaftsspiel- als Derbyatmosphäre. Eine einzige gelbe Karte
im ganzen Spiel (für Schlagelambers nach dem Foul an Stölting) sagt über
die erfreuliche Fairness dieses Derbys eigentlich alles.
Der VfR ließ den SVT nun immer mal etwas kommen, um dann über die
schnellen Außen zuzuschlagen. Rechts ging Hathat durch, seinen Rückpaß
von der Grundlinie schob Vukelic ein (29.). Ein Hathat - Steckpaß auf
Vukelic, der kurvt SVT-Keeper Jannik Glawe aus und trift aus spitzem
Winkel ins leere Tor (43.). Dann geht Hirsch links bis zur Grundlinie
durch, legt auf Stölting zurück, der mühelos aus 6 Metern mit dem
Pausenpfiff das halbe Dutzend vollmacht. Alles sieht recht leicht und
locker aus ohne die sonst ligaübliche Gegenwehr.
In Hälfte zwei kombinierte der VfR im ähnlichem Stil vor und im
gegnerischen Sechzehner weiter, oft ungewohnt unbedrängt. Vukelic legte
für Hirsch, Hirsch für Cumur, Tino Knobel für Youssef Bouzoumita die
Tore 7-9 auf. Die Torschützen konnten jeweils aus wenigen Metern frei
einschießen (51., 61., 76.). Yannik Wulf erzielt dann für den SVT per
Traumtor aus 18 Metern genau in den Bügel den verdienten Ehrentreffer
(85.) für nie aufsteckenden Tungendorfer, im Gegenzug verpaßt Bennet
Rohwedder, von Kevin Kulka bedient, frei vor Glawe das zweistellige
Ergebnis: der Ball prallt vom Innenpfosten zurück ins Feld.
Fazit: Der VfR wurde heute nur selten gefordert, der SVT dürfte es
in dieser Besetzung schwer haben, die Klasse zu halten. Einen Rückschluß
auf das Spitzentreffen des VfR gegen den TSV Klausdorf am nächsten
Sonntag kann man aus diesem Spiel gegen den SVT nicht ableiten.
VfR: Berger - Knobel, Latifi, Yamak, Arian Jashari (46. Kahlcke) -
Hathat, Gülbay (65. Rohwedder), Stölting, Hirsch (65. Kulka) - Cumur
(65. Bouzoumita), Vukelic (69. Möller). Trainer: Abdulselam Yilmaz.
SVT: Glawe - H.Nell, Krüger, Schlagelambers, F.Nell - Peters (64.
Schmahl)- Y.P. Hagemann, Y. Wulf, Ceglarek (64. R.-E. Hagemann), Rohde
(77. Atmouri) - Grammes (69. Fuhrmann). Trainer: Thilo Becker.
Tore: 1:0 (8., direkter Freistoß) Hathat, 2:0 (19., Foulelfmeter)
Hathat, 3:0 (24., Foulelfmeter) Cumur, 4:0 (29.) Vukelic, 5:0 (43.)
Vukelic, 6:0 (45.) Stölting, 7:0 (51.) Hirsch, 8:0 (61.) Cumur, 9:0
(76.) Bouzoumita, 9:1 (86.) Wulf
SR: Jannik Romahn, Assistenten: Simon Schmeling, Dorian Heitmann.
Zuschauer: 303.

