4. Spieltag: VfR Neumünster - TSV Kronshagen 0:0
VfR Neumünster - TSV Kronshagen 0:0
Wenn der Tabellenerste der Landesliga Mitte auf den Vorletzten
trifft, ist die Favoritenrolle normalerweise völlig klar. Doch heute war
die Sachlage etwas anders. Oberligaabsteiger TSV Kronshagen war ja bis
dato lediglich durch einen sehr ungünstigen Spielplan und viel Spielpech
punktlos. Der Tabellenführer VfR Neumünster mußte heute dagegen mit
weiteren Ausfällen zurecht kommen. So erwarteten viele Beobachter heute
von vornherein ein enges Match.
Und so war es dann auch. Der TSV Kronshagen war sichtlich darum
bemüht, dem VfR nicht wie vor drei Wochen ins offene Messer zu laufen.
Zwar hatte der VfR durchgängig etwas mehr vom Spiel, doch fehlte in den
Aktionen nach vorne die nötige Durchschlagskraft. Das lag einerseits an
der konzentrierten Abwehrarbeit des TSV, anderseits fehlten Erdogan
Cumur und Issam Khemiri (Mittelfußbruch letzte Woche in Tungendorf) und
auch Arian Jashari (er spielte heute anstelle des verletzten Henrik
Wehde Linksverteidiger) dem VfR im Offensivspiel deutlich. So ergab sich
ein kampfbetontes, taktisch geprägtes Match, bei dem die starken
Abwehrreihen um die fehlerfreien und sicheren Torleute dominierten. Ein
Kopfball von Thore Möller nach Ihab-Hathat - Ecke war die einzige
größere Tormöglichkeit der ersten Hälfte.
Zur Pause stellte der VfR etwas um. Für den sonstigen
Mittelfeldabräumer Marcel Stölting, der heute der Personalnot geschuldet
als "10" bzw. zweite Spitze beginnen mußte, kam Sabri Nasri. Der ging
auf den Flügel, dafür rückte Hathat auf die "10". Damit war der VfR
zunächst auch etwas torgefährlicher. Hathats Flachschuss, allerdings
nach vorherigem nicht geahndeten Handspiel, strich knapp vorbei (51.).
Tarik Alioua hatte dann einen richtigen Riesen auf dem Fuß, hob die
Kugel allerdings frei vor Wiedenroth etwas zu hektisch übers Gehäuse
(61.). Auf der anderen Seite mußte auch die VfR-Defensive immer wieder
auf der Hut sein, den der TSV agierte keineswegs harmlos und war latent
gefährlich. Immer wieder waren nach langen TSVK- Bällen die "zweiten
Bälle" in der Mitte der VfR-Hälfte heiß umkämpft.
Aus einem dieser Zweikämpfe resultierte ein Freistoß für den TSVK,
aus dem die größte Chance des TSV resultierte: Der Ball flipperte durch
den VfR - Strafraum, der eingewechselte Justin Braasch kam am 5-Meter -
Eck frei zum Schuß, doch Kjell Berger, Sekundenbruchteile früher noch in
der anderen Torecke, wehrte mit einer Glanzparade zur Ecke ab.
Danach dominierten erstmal wieder die Abwehrreihen. Jedes Team
hätte aber noch den Lucky Punch landen können: VfRs Mika Hirsch kam
freigespielt von Youssef Bouzoumita von halbrechts frei zum Abschluß
(81.), Torge Wiedenroth klärte per Fußabwehr. Und auf der Gegenseite war
es Lasse Baessler, erst in der 92. Minute eingewechselt, der ebenfalls
frei durch von halbrechts knapp am langen Pfosten vorbeizielte.
Fazit: Ein gerechtes Unentschieden in einer Partie auf
Augenhöhe. Der TSV Kronshagen wird nicht mehr lange auf einem
Abstiegsplatz stehen. Der VfR Neumünster muß offensiv kreativer und
durchschlagskräftiger werden, wenn man Meister werden will.
VfR: Berger - Kahlcke, Latifi, Yamak, Arian Jashari - Gülbay, Thore
Möller (68. Schomaker) - Hathat (72. Bouzoumita), Stölting (46. Nasri),
Hirsch - Alioua (68. Vukelic).
Kronshagen: Wiedenroth - Wirth, Alberts, Kiewald, Kallenbach (67.
Jess) - Rune Möller, Huchzermeier, Rixen, Bertermann (46. Baasch) -
Wagner (52. Krege), Mousa (92. Baesler).
Tore: Fehlanzeige
Zuschauer: 270
Schiedsrichter: Claudius Böhnke, Assistenten: Christopher Kirchhoff, Florentin Henning Gartz