7. Spieltag: TSV Lägerdorf - VfR Neumünster 2:4 (1:3)
Spitzenspiel in der Landesliga Mitte zwischen den beiden
Ex-Oberligisten, die 2019 gemeinsam die höchste Schleswig-Holsteinische
Spielklasse verlassen mussten. Für den TSV Lägerdorf ging es darum, mit
einem Sieg Anschluß an den Tabellenführer VfR Neumünster zu halten.
TSV Lägerdorf - VfR Neumünster 2:4 (1:3)
"Normalerweise sind wir keine eckelige Mannschaft, heute wollen wir
aber eckelig sein", so war bei der letzten Ansprache aus dem
Lägerdorfer Spielerkreis vor dem Anpfiff zu hören.
Dieses Vorhaben setzte der Heimverein gegen den sofort
spielbestimmenden VfR auch in die Tat um. Kompromißloses
Zweikampfverhalten gegen die meist in Ballbesitz
befindlichen Neumünsteraner prägten eingangs das Lägerdorfer Spiel.
Damit hatte man auch Erfolg, denn mit der ersten Umschaltaktion ging der
Heimverein in Führung. Dennis Stade hatte sich nach Steilpaß rechts
durchgesetzt, umkurvte auch VfR-Keeper Bennet Sparfeld und schob zum 1:0
ein (8.).
Der VfR ließ sich vom Rückstand jedoch wenig beindrucken. Im
Zweikampfverhalten präsentierte man sich ebenso entschlossen wie
Lägerdorf, in Punkto Technik, Schnelligkeit, Raumaufteilung und
individueller Klasse war man überlegen. Zunächst scheiterte Arian
Jashari nach Doppelpaß mit Ihab Hathat noch an der Latte (20.). Doch
nach einem Kahlcke-Freistoß aus dem Halbfeld war der Ausgleich fällig:
Jonas Schomaker verlängerte per Kopf auf Erdogan Cumur, der seinem
Dauerschatten Tobias Granert entwischte, den Ball mit der Brust
mitnahm und in Torjägermanier einschoß (27.).
Viel zu schnell für Lägerdorf ging es auch zwei Minuten später:
Schomaker im Zentrum legte auf Mika Hirsch, der Auf und Davon ging, von
der Grundlinie scharf flankte. Sabri Nasri bei seinem diesjährigen
Startelfdebut bewies seinen Torinstinkt und war zur Stelle (29.). Zwei
Minuten später eine fast identische Szene, doch Cumur wurde in letzter
Sekunde geblockt.
Äußerst umstritten dann das 1:3 (33.): Jonas Schomaker spielte
zentral Ihab Hathat frei, der frei durch war und unter die Latte traf.
Gleichzeitig stellten einige Lägerdorfer ihre Aktionen ein, da ein
Mitspieler an der Mittellinie draußen vor den Trainerbänken am Boden
lag. Der Treffer zählte, da das Spiel nicht unterbrochen war. Aufregung
auf Lägerdorfer Seite. Die beteiligten Neumünsteraner Spieler hatten die
Situation nicht mitbekommen, deshalb reagierte man auch empört auf die
unterstellte Unsportlichkeit. Es dauerte eine Weile, bis sich die
Gemüter wieder beruhigt hatten.
Lägerdorf hatte direkt nach der Pause durch den eingewechselten
Piet Magnus Otte (48.) eine gute Möglichkeit, Burhan Gülbay konnte den
Ball grade noch blocken. Als Ihab Hathat auf der anderen Seite einen
groben Aufbaufehler der Lägerdorfer nutzte und auf Cumur ablegte (52.),
war das Spiel entschieden. Wiederum nur wenige Minuten später war Hirsch
freikombiniert, Chionidis hielt jedoch.
Der VfR mußte wechseln (54.): Arian Jashari mußte mit einer
Prellung raus, Geart Latifi war gelb-rot gefährdet, ebenso wie später
Burhan Gülbay. Damit ging dem VfR etwas der Zugriff und die bis dahin
beeindruckende Ordnung verloren. Der jetzt Linksverteidiger spielende
offensivfreudige Sabri Nasri mußte von seinen Mitspieler oft zurück
beordert werden.
Alban Jashari feierte nach seinem Kreuzbandriß sein Comeback und
seinen ersten Einsatz im VfR-Trikot. Otte traf dann nach einem langen
Diagonalball doch noch (60.), doch in Gefahr geriet der VfR nicht mehr.
Der VfR überließ Lägerdorf jetz zwar öfter den Ball, kam damit aber zu
etlichen gefährlichen Umschaltaktionen.
Doch oft kam jetzt der letzte Paß nicht oder Assistent Kevin Soll
hob die Fahne. Pech entwickelte vor allem Mika Hirsch, der zweimal an
Chionidis und einmal am Pfosten scheiterte und auch in der Schlußminute
keinen Elfmeter bekam, als er im 16er mal wieder an seinem Gegenspieler
vorbei war, aber am Trikot gehalten wurde. Aufregen mußte sich beim VfR
darüber aber niemand mehr.
Fazit: Der VfR agierte über weite Teile überlegen kam verdient zum
Auswärtssieg. Den beindruckend kämpfenden Lägerdorfern war das Fehlen
von mehreren Stammkräften anzumerken.
TSV Lägerdorf: Chionidis - Wittek (73. Willmann), Brendemühl,
Granert, Ritter - Behrens - Jauk, Bischoff (46.Mälk), Matz (46. Otte),
Staade - Peters. Trainer: Lars Lühmann.
VfR Neumünster: Sparfeld - Kahlcke, Latifi (54. Knobel), Yamak,
Arian Jahsari (54. Alban Jashari) - Schomaker (68. Möller), Gülbay (77.
Stölting) - Hirsch, Hathat, Nasri - Cumur (87. Vukelic). Trainer:
Abdulselam Yilmaz.
Tore: 1:0 (8.) Staade, 1:1 (27.) Cumur, 1:2 (29.) Nasri, 1:3 (33.) Hathat, 1:4 (52.) Cumur, 2:4 (60.) Otte.
Schiedsrichter: Frederik Simon, Assistenten: Kevin Soll, Carl
Philipp Schröder. Die Lägerdorfer haderten insbesondere damit, dass vor
dem 1:3 ein Lägerdorfer Spieler am Boden lag, der Schiri das Spiel aber
nicht unterbrach.
Zuschauer: 200.




