11. Spieltag: VfR Neumünster - Preetzer TSV 3:3 (3:2)
VfR Neumünster - Preetzer TSV 3:3 (3:2)
Bei angenehmen äußeren Bedingungen, aber tiefen Platzverhältnissen
trafen in der Landesliga Mitte Tabellenführer VfR und Aufsteiger TSV
Preetz aufeinander. Bei beiden Teams fehlten viele Leistungsträger. Beim
PTSV seien da nur Lars Brand und Lukas Lindner genannt, die jeder
Oberligamannschaft gut zu Gesicht stehen würden.
PTSV - Trainer Andreas Möller sprach vor der Begegnung von einem
"Bonusspiel" für sein Team, da man hier nichts zu verlieren, sondern nur
etwas zu gewinnen habe.
Der VfR startete furios in die Partie. 2. Minute: Gleich die erste
Ecke führte im Nachsetzen zur Führung, Ihab Hathats Rechtsflanke köpfte
Erdogan Cumur am langen Pfosten ein - 1:0.
6. Minute: Ein langer öffnender Diagonalball von Christoph Kahlcke
erreichte Hathat, der frei aufs Tor zulief, aber nicht selbst abschloss,
sondern nochmal querlegte: Tarik Alioua scheitert frei aus sechs Metern
per Direktabnahme an PTSV - Keeper Cedric Cordes.
12. Minute: Cumur wird von Marcel Stölting und Hathat freigespielt und schiebt in Torlägermanier ein - 2:0.
23. Minute: Eine Hathat - Rechtsflanke nach zuvor abgewehrten
Standard köpft der äußerst offensive Linksverteidiger Sabri Nasri
unhaltbar ins lange Eck. Doch auf der Torlinie erwischt der nachsetzende
Tarik Aliuoa noch den Ball: völlig unnötig, der Ball war quasi schon
drin. Der Linienrichter winkt abseits - zu unrecht, wie Aufnahmen von
Berichterstatter Arne Schmuck vom Holsteinischen Courier beweisen. Klare
Fehleintscheidung, aber trotzdem: Ohne Aliouas Eingreifen hätte der VfR
3:0 geführt.
25. Minute: Aliuoa und Kahlcke kombinieren sich rechts durch, die
Kahlcke-Flanke erreicht Nasri, sehenswerter Seitfallzieher, der
starke Cordes kann grade noch zur Ecke klären.
Preetz fand bis dahin kaum statt. Bitter, das sich auch noch Felix
Ziebell verletzte (29.). Die Mannschaft gibt aber nie auf. Der auf
Rechtsaußen beginnende pfeilschnelle Melih Cerrah verkürzte quasi aus
dem nichts nach schwerem Patzer in der Hintermannschaft des VfR auf 2:1
(34.). Und 10 Minuten später war Cerrah wieder auf außen durch und auch
am ausrutschenden VfR-Torwart Kjell Berger vorbei, seine Flanke lenkte
Burhan Gülbay in höchster Not vor dem einschußbereiten Gökhan Kocaoglu
ins eigene Tor - 2:2 (44.).
Doch noch vor der Pause ging der VfR wieder in Führung, wieder ging
es über die starke rechte Seite: Mika Hirsch und Kahlcke kamen mit
einfachem Doppelpass außen durch, Kahlckes Rückpass von der Grundlinie
verwertete Cumur eiskalt: 3:2 (45.+1).
Die cleveren Preetzer drehten in der Pause an einigen
Stellschrauben, stellten defensiv auf Fünferkette um und zogen den
schnellen Cerrah von Rechts- auf Linksaußen. Trainer Möller dazu:
"Hathat überragte in der ersten Halbzeit, ein Klassefußballer, den
mußten wir in den Griff kriegen. Auch Alioua und Kahlcke haben das gut
gemacht. Da mußten wir reagieren." Cerrah band fortan nicht nur Kahlcke
defensiv, sondern sorgte vor allem nach dem Ausscheiden von Geart Latifi
immer wieder für Gefahr. "Pfeilschneller guter Mann, im 1:1 schwer zu
verteidigen" so Kahlcke über Cerrah nach Spielschluß.
Die Maßnahmen des PTSV zeigten durchschlagende Wirkung. Der VfR
wußte darauf so richtig keine Antwort. So kam der VfR in der zweiten
Halbzeit kaum noch zu zwingenden Offensivaktionen. Es gab überhaupt
keinen Spielfluss mehr. Und als Cerrah durch einen Stockfehler des VfR
an der Mittellinie den Ball serviert bekam, nahm er die Einladung an: Er
ging links ab und sein genau getimter butterweicher Flankenball köpfte
der eingewechselten Moritz Danberg gegen die Laufrichtung des Torwarts
ins lange Eck: 3:3 (75.).
In der Folgezeit kamen in einem inzwischen nicht sehr ansehnlichen,
aber nun ausgeglichenen Spiel beide Teams noch zu einigen Halbchancen,
der lucky punch gelang aber niemanden mehr. So nahm der PTSV in einem
Bonusspiel aufgrund der zweiten Halbzeit nicht unverdient einen
Bonuspunkt mit auf die Heimreise.
VfR: Berger - Kahlcke, Latifi (61. Knobel), Yamak, Nasri - Stölting
(61. Schomaker), Gülbay (81. Rohwedder) - Alioua (78. Bouzoumita)
Hathat, Hirsch - Cumur (81. Vukelic)
TSV Preetz: Cordes - Tonn, Ziebell (29. Busse, 91. Frahm), Helbing,
Karius - Ziehmer, K.Beuck - Wichelmann (59. Danberg), M.Zimmermann,
Cerrah - Kocaoglu (71. J. Zimmermann).
Tore: 1:0, 2:0 (2., 12.) Cumur, 2:1 (34.) Cerrah , 2:2 (44.) Eigentor Gülbay, 3:2 (45. + 1) Cumur, 3:3 (75.) Danberg
Schiedsrichter: Steffen Johannsen, Assistenten: Moritz Bern, Jonas
Hoyer. Eigentlich gut, aber mit groben Fehler bei zumindest einer
Abseitsentscheidung. Aliouas vermeintliches 3:0 (23.) war völlig
regulär.
Zuschauer: 277.


