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Späte Niederlage zum Rückrundenstart

SV Frisia Lindholm siegt durch Elfmeter in der Nachspielzeit
Aufsteiger mit unbändigem Willen und viel Leidenschaft gegen VfR Neumünster

Der SV Frisia 03 Risum-Lindholm sorgte gleich im ersten Spiel des Jahres gegen den Tabellenvierten VfR Neumünster für eine Überraschung. Mit 2:1 (1:0) besiegte der Aufsteiger den spielstarken Favoriten am Ende etwas glücklich, aber durchaus verdient und verbesserte sich damit auf Platz 12.


Verdient, weil die Mannschaft mit einem unbändigen Willen, viel Einsatz und großer Leidenschaft die spielerisch überlegenen Gäste auf dem schwer bespielbaren Platz bekämpften; glücklich, weil der Siegtreffer in den letzten Sekunden der Nachspielzeit durch einen Strafstoß fiel.

„Unser Plan ist aufgegangen, wir haben über 90 Minuten das, was wir uns vorgenommen haben, perfekt umgesetzt. Wir haben nicht einmal schlecht gestanden. Alle Spieler haben 100 Prozent oder mehr gegeben. Zudem haben uns die schwierigen Platzverhältnisse in die Karten gespielt. Das wollten wir genau so“, war für Frisia-Trainer Uwe Petersen alles aufgegangen. „Das gibt uns einen positiven Schub für die nächsten wichtigen Spiele. Jetzt dürfen wir nur unsere Linie nicht verlassen.“

„An Frisias Stelle hätte ich das Spiel bei diesen Platzverhältnissen auch austragen wollen“, gestand Thomas Möller im Hinblick auf die schlechten Bodenverhältnisse im Niko-Nissen-Stadion. Der VfR-Trainer kreidete seinen Spielern an, oft zu kompliziert gespielt zu haben.

„Wir wollen mit langen Bällen spielen, haben uns aber immer wieder im Mittelfeld verzettelt. Aber auf diesem tiefen Boden war einfacher Fußball gefordert. Das haben wir nur phasenweise umgesetzt. Die Ecke in der Nachspielzeit hätten wir ganz einfach verhindern können, wenn wir den Ball rechtzeitig klären. Das darf uns nicht passieren. Dann hätten wir wenigstens ein 1:1 gehabt – denn mehr wäre nicht drin gewesen“, meinte Möller.

Von Beginn an deuteten die Gäste ihre spielerische und individuelle Klasse an, die allerdings auf dem tiefen und holprigen Boden nicht zum Tragen kommen konnte. Der VfR Neumünster hielt Tempo und Druck hoch, aber die Frisia-Abwehr stand wie ein Bollwerk, nahm die Zweikämpfe an – und gewann sie auch. Bei den wenigen brenzligen Situationen behielten Lasse Paulsen oder Leif Johannsen im Abwehrzentrum die Übersicht oder Torhüter Jascha Nommensen war rechtzeitig zur Stelle. Einen langen Ball auf Ugur Dagli klärte Nommensen außerhalb des Strafraums (5.).

Und nach vorne sorgte Frisia mit seinen Kontern für Entlastung und Gefahr für die Gäste. Tobias Zuth spielte im Angriff den Alleinunterhalter, aber das mit Bravour. Als er bei seinem ersten Konter von Philipp Lorenzen gefoult wurde, hatten die Gäste Glück, denn der VfR-Abwehrspieler war letzter Mann, sah dafür aber nur die Gelbe Karte. Den Freistoß setzte Leif Carstensen neben das Tor (7.).

Nach rund 15 Minuten löste sich Frisia etwas aus der Umklammerung, spielte jetzt auf Augenhöhe. Der VfR hatte mehr Ballbesitz, aber zu wenig Ideen, um sich entscheidend durchzusetzen. Nach einem langen Freistoß von Daniel Johannsen fast von der Mittellinie schraubte sich Lasse Paulsen in die Höhe und köpfte unbedrängt den Ball zum 1:0 ins lange Eck (30.). Das saß, der Schock war den Gästen anzumerken.

Jetzt drängten sie noch mehr, aber auch zu hektisch. Gefährlich war der VfR meist nur mit seinen Freistößen, aber Ihab Hathat, in der Jugend bei Frisia groß geworden, setzte den Ball aus 22 Metern über das Tor (39.).

Nach der Pause setzte sich das Spiel so fort – der VfR machte Druck, Frisia stand sicher und suchte seine Konterchanen, zumal mit Kevin Ferchen jetzt ein zweiter Stürmer auf dem Platz stand. Nur einmal leistete sich die Frisia-Abwehr etwas Unordnung, Marvin Baese köpfte nach einer Ecke das 1:1 (62.). Danach spielten beide Mannschaften mit offenem Visier. Ferchen überspielte Torhüter Caglar, brachte den Ball aber nicht ins Tor (66.). Nach seinem Querpass scheiterte Leif Carstensen aus kurzer Distanz an Torhüter und Abwehr.

Auf der Gegenseite scheiterte erst Hathat an der Abwehr, den Nachschuss setzte Dagli auf die Latte (74.). Hektik und Kampf nahmen noch zu. In der Nachspielzeit wurden die Gastgeber noch einmal aktiv. Nach einem Eckball von Mathias Bruhn ertönte plötzlich der Pfiff des Unparteiischen, der sofort auf den Punkt zeigte.

Fyn Claasen hatte Lasse Paulsen am Trikot gezogen und umgerissen. Dafür sah der VfR-Abwehrspieler Gelb-Rot. Kapitän Leif Johannsen übernahm die Verantwortung, trat an und schoss den Ball halbhoch in das rechte Eck. VfR-Keeper Caglar ahnte die Ecke, berührte noch den Ball, konnte den Treffer zum 2:1 und damit die Niederlage aber nicht verhindern. Der Rest war Jubel, Leif Johannsen wurde von seinen Mitspielern förmlich begraben.

„Der Sieg war nicht einmal unverdient. Wir wollten es heute über den Kampf machen – das ist uns sehr gut gelungen. Der VfR hat uns nicht an die Wand gespielt. Ein Riesenkompliment an die Jungs!“, freute sich Petersen über die drei wichtigen Punkte für den Klassenerhalt.
Quelle:fuPa

SV Frisia 03: Nommensen – Andresen, Leif Johannsen, Paulsen, Böckenholt – Carstensen (72. Mathias Bruhn), Marvin Bruhn, D. Johannsen (55. Ferchen), Jürgensen, Ketelsen – Zuth (87. Ruback).

VfR Neumünster: Caglar – Lorenzen (46. Rivera), Claasen, Balla – Heskamp, Igbokwe, Falk , Hathat, Dagli – Baese (81. Alioua), Bilgen.

SR: Schneider (Eggebek).
Zuschauer: 180.
Tore: 1:0 Paulsen (30.), 1:1 Baese (62.), 2:1 Leif Johannsen (90./+2, Foulelfmeter).
Gelb-Rote Karte: Fyn Claasen (90./+2, wiederholtes Foulspiel).