Die Fußballer des SV Eichede sind zurück an der Tabellenspitze der SH-Liga. Eine Woche nachdem Angreifer Arnold Lechler mit einem Doppelpack beim TSB Flensburg zum Matchwinner avanciert war, bescherte der 24-Jährige seiner Elf nun auch gegen den VfR Neumünster den Dreier. Beim neuerlichen 2:0 (2:0)-Sieg war Lechler erneut Doppeltorschütze und somit Mann des Spiels.
Nachdem Titelrivale Eutin 08 am Vortag beim 0:1 gegen
Holstein Kiels U23 Federn gelassen hatte, starteten die Eicheder
hochmotiviert und enorm engagiert in die Partie mit
Regionalliga-Absteiger VfR Neumünster. Die Belohnung für eine beherzte
Anfangsphase folgte bereits in der siebten Minute. Hamed Mokhlis brachte
den Ball von der rechten Seite nach Innen, wo Arnold Lechler das Leder
zunächst nicht richtig erwischte. Der technische Fehler sorgte
allerdings dafür, dass VfR-Keeper Yilmaz Caglar abtauchte, sodass
Lechler im zweiten Versuch den Ball über die Linie bugsieren konnte.
Drei
Minuten später bekam auf der Gegenseite Ugur Dagli den Ball im
Strafraum nicht unter Kontrolle, so dass es für die Gastgeber letztlich
nicht gefährlich wurde. Vergeblich protestierten die Schwalestädter
zudem in der 19. Minute, als Beytullah Bilgen nach einem Gewusel im
SVE-Strafraum zu Boden ging, Schiedsrichter Dr. Michael Mond aber
weiterspielen ließ.
Gefährlicher und vor allem zielstrebiger
agierten die Gastgeber. Der agile Marc Oldag schickte Lechler auf die
Reise. VfR-Keeper Caglar versuchte beim Herauslaufen vor dem Eicheder
Angreifer an den Ball zu kommen, kam aber einen Schritt zu spät. Für
seinen bereits geschlagenen Schlussmann rettete Emmanuel Rivera kurz vor
der Torlinie. Zwei Minuten später schnürte Lechler dann aber seinen
Doppelpack, als er einen weiteren Steilpass gegen weit aufgerückte Gäste
erlief und Caglar keine Abwehrchance ließ (24.).
Um ein Haar
wäre dem 24-Jährigen sogar ein lupenreiner Hattrick gelungen, doch in
Libero-Manier war der weit vor seinem Kasten postierte Caglar einen Tick
früher am Ball als der Doppeltorschütze (36.), der im ersten Durchgang
den Unterschied ausmachte.
Wenig später musste Petrik Krajinovic
vorzeitig passen, nachdem der Innenverteidiger sich beim Luftkampf eine
Platzwunde am Kopf zugezogen und über Schwindelgefühle geklagt hatte
(39.). Für ihn rückte der A-Jugendliche Evgenij Bieche ins Zentrum der
Viererkette. Und auch der VfR musste bereits im ersten Durchgang
wechseln. Kurz vor dem Pausenpfiff war nach einem Schlag auf den Knöchel
für Dorian Balla die Partie vorzeitig beendet. Deniz Grothe nahm dessen
Platz im defensiven Mittelfeld ein (45.).
Mit Wiederanpfiff
legte der VfR seinen Respekt ab und bot dem Gegner fortan einen Kampf
auf Augenhöhe. Beide Teams suchten dabei ständig den Vorwärtsgang und
hielten sich nicht lange mit Geplänkel im Mittelfeld auf. So entwickelte
sich eine muntere, ausgeglichene Partie mit Chancen auf beiden Seiten.
Im Abschluss aber haperte es hüben wie drüben. Lechler verpasste gleich
mehrfach die vorzeitige Entscheidung (54., 60., 81.). Und auch Nico
Fischer (69.) sowie Mats Facklam (86.) und Marc Oldag (87.) konnten kein
Kapital aus ihren Möglichkeiten schlagen.
So durfte der VfR
lange Zeit auf den Anschlusstreffer und eine damit einhergehende noch
mögliche Wende hoffen. Doch Rivera (57.), Selcuk Tidim (72.) und auch
Grothe (83., Innenpfosten) hatten nicht das nötige Abschlussglück,
sodass es letztlich beim 2:0 blieb. Obwohl mehr möglich gewesen wäre,
zeigte sich SVE-Coach Oliver Zapel am Ende zufrieden. ,,Das war ein
tolles Wochenende für uns. Nicht nur, weil wir diese wichtige Partie
gewonnen haben und zurück an der Tabellenspitze sind, sondern auch, weil
wir spielerisch total überzeugen konnten"
Das gesamte Team sei
in einer sehr guter Verfassung - allen voran aber besonders der erneuter
Matchwinner. Zapel: ,,Arnold war heute der überragende Spieler auf dem
Platz. Ich ziehe den Hut davor, dass er in dieser wichtigen Phase die
Kurve noch bekommen hat", verteilte der 48-Jährige verbale
Streicheleinheiten in Richtung seines zuvor viel gescholtenen
Angreifers.
VfR-Coach Thomas Möller zeigte sich derweil als
fairer Verlierer: ,,Eichedes Sieg geht in Ordnung; uns war klar, dass
sie nach Eutins Patzer am Vortag Druck machen würden und schnell zurück
an die Tabellenspitze wollen. Allerdings haben wir bei den Gegentoren
auch durchaus mitgeholfen".
In der zweiten Halbzeit habe seine
Elf daher das Risiko erhöhen müssen. ,,Dadurch ergeben sich natürlich
zwangsläufig für den Gegner Räume und auch Chancen. Trotzdem haben wir
das nach dem Seitenwechsel einfach insgesamt ordentlicher gemacht und
sollten darauf aufbauen", bilanzierte der Gäste-Trainer.
VfR Neumünster: Caglar - Momo, Lorenzen, Rivera - Gohrke, Falk, Balla (45. Grothe), Khemiri (66. Katalski) - Tidim - Dagli (71. Gashi), Bilgen.
Zuschauer: 291.
Tore: 1:0 Lechler (7.), 2:0 Lechler (24.)
Text: Fupa.net