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VfR Neumünster - TSB Flensburg 1:2

Nun ist es amtlich: Der VfR Neumünster verpasst erstmals in der Geschichte das SHFV-Hallenmasters. Die Lila-Weißen unterlagen vor 356 Zuschauern dem TSB Flensburg, der sich damit auch die Herbstmeisterschaft sicherte, mit 1:2 (0:1). Auch ohne die erste Heimniederlage hätte es für Rasensport allerdings nicht zur Masters-Teilnahme gereicht, da der SV Eichede zeitgleich mit 2:0 gegen Henstedt-Ulzburg gewann und der Heider SV sich sein Ticket schon tags zuvor mit einem 3:3 in Altenholz gesichert hatte.


Es empfing dabei das bis dahin einzige Team ohne Heimniederlage die einzige Mannschaft, die auswärts immer gepunktet hatte. Den 356 Besuchern bot sich im ersten Durchgang ein mit offenem Visier geführtes Spiel. Anhand der Athletik und des Tempos merkte man, dass sich zwei Teams gegenüberstanden, die in der Tabelle oben stehen. Strafraumszenen hatten allerdings absoluten Seltenheitswert.

Die Gäste gingen nur deshalb mit einer Führung in die Pause, weil sie ihre einzige Chance zum Torerfolg nutzten. Nach einem Eckball von Thomas Lohner am langen Pfosten vorbei köpfte Nicolai Vosgerau den Ball wieder zurück in die Mitte, wo Innenverteidiger Sandro Holland zum 1:0 aus TSB-Sicht einköpfte (45./+3). Der Zeitpunkt war glücklich, schließlich gab es eigentlich überhaupt keinen Anlass, so lange nachspielen zu lassen.

Die Gästeführung war zudem schmeichelhaft, denn eigentlich setzte der VfR die Akzente. Allerdings war auch Lila-Weiß in vorderster Reihe alles andere als brandgefährlich - ein Verdienst der starken TSB-Defensive. Einzig Ugur Dagli boten sich zwei Gelegenheiten: Nach Tidim-Zuspiel schloss er zu unplatziert ab, ehe er eine scharfe Grothe-Hereingabe verfehlte (18., 40.). Die Schwalestädter machten das Leben selbst schwer, indem sie mehrfach im Abseits standen und Angriffe auf diese Weise verpufften.

Im zweiten Durchgang änderte sich zunächst nicht viel. Die Neumünsteraner agierten weiterhin mit viel Leidenschaft, ließen aber die nötige Durchschlagskraft vermissen. Als Dagli beispielsweise noch vor dem Aus eine verunglückte Flanke von Beytullah Bilgen bekam und gefährlich in die Strafraummitte spielte, war kein VfR-Akteur zur Stelle, sodass Vosgerau klären konnte (49.).

In der intensiven und phasenweise nickligen Partie mit acht Gelben Karten (drei für den VfR, fünf für den TSB) schlugen die Fördestädter nochmals eiskalt zu. Der eingewechselte Lars-Ole Puttins legte erst für Leif Carstensen auf, der am stark zur Ecke klärenden Yilmaz Caglar scheiterte (71.).

Beim Anschließenden Eckstoß tauchte der Torwart der Lila-Weißen allerdings unter dem Ball durch, sodass sich Puttins eine gute Gelegenheit bot. Dieser scheitere aber an dem auf der Linie blockenden Dagli. Doch Puttins gab nicht auf, erlief sich den Abpraller und flankte butterweich vor das Tor der Hausherren. Dort verlängerte Carstensen aus abseitsverdächtiger Position das Spielgerät mit dem Spann ins Tor zum 0:2 (72.). Kurze Hoffnung kam bei den ,,Veilchen" aber doch einmal auf, nachdem Abdul Yilmaz den 1:2-Anschlusstreffer besorgt hatte (82.).

In der Entstehung steckte der ebenso wie Yilmaz eingewechselte Paulinus Igbokwe auf Dagli durch, der wiederum maßgerecht in den Rücken der Abwehr auf den im Fallen treffenden Abdul Yilmaz ablegte. Es folgte eine sehr hektische Schlussphase, in der Igbokwe zwei Mal auf Foulelfmeter reklamierte, aber wohl zu Recht keinen bekam. Nach einem Konter bot sich dem TSB eine Großchance zur Entscheidung, doch nach Sohrweide-Pass scheiterte Lohner zwei Mal an Caglar (88.).

,,Wir haben die Aufgabe als Mannschaft gelöst. Sicher waren wir lange Zeit gnadenlos effektiv, doch am Ende haben wir auch die Konter nicht entscheidend genutzt. Ein Lob geht an unsere Innenverteidigung, die keine Großchance für den VfR zugelassen hat - vom Anschlusstreffer nach einer wirklich schönen Kombination einmal abgesehen", konstatierte Gästecoach Joachim Press.

Als Herbstmeister müsse man sich mit dem Thema ,,Regionalligaaufstieg" vielleicht schon mal befassen. ,,Wir würden das wohl als Erlebnis mitnehmen. Denn es besteht nach einem solchen Quantensprung immer die Gefahr, dass du eine bestehende Mannschaft mit auswärtigen Neuzugängen sprengst", erklärte Press.

VfR-Trainer Thomas Möller indes war nicht allzu traurig, dass sein Team das Masters verpasst hatte (,,Kerngeschäft ist nicht der Hallenfußball, sondern die SH-Liga) und lobte vielmehr seine Mannschaft für einen ,,guten Job" (O-Ton) gegen den TSB Flensburg.


Foto: Patrick Lage/VfR-Medien ©

VfR Neumünster: Caglar - Gohrke, Lorenzen, Rivera - Momo - Bilgen, Gashi (77. A. Yilmaz), Dagli - Grothe (66. Igbokwe), Tidim, Baese (77. Akyol)

TSB Flensburg: Hagge - Galke, Vosgerau, Holland, Treitz (71. Hassanoglou) - Ingwersen, Gömpel - Lohner, Sohrweide, Carstensen (82. Witte) - Kossowski (55. Puttins)

Zuschauer: 356

Tore: 0:1 Holland (45./+3), 0:2 Carstensen (72.), 1:2 A. Yilmaz (82.)

Text: Fupa.net