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VfR Neumünster - SV Eichede 3:1

VfR-Coach Thomas Möller wollte kein Risiko eingehen und verzichtete auf einen Startelfeinsatz des Mittelfeldstrategen Paulinus Igbokwe, der an einer Sprunggelenksverletzung laborierte, aber aus taktischen Gründen bereits in der 33. Minute für den stark Platzverweis-gefährdeten Milos Dinkovic eingewechselt wurde. Ferner stand Paul Falk auf Grund einer Knöchelverletzung nicht im Kader. Bei den Gästen fehlte Topstürmer Ian-Prescott Claus (acht Saisontreffer), der vor Wochenfrist mit SVE-Trainer Oliver Zapel Knatsch hatte, nun aber offiziell wegen einer Erkältung aussetzte.

Den Schaulustigen bot sich ein intensives Spiel, dem man anmerkte, dass es durchaus um etwas ging. Der vor dem Anpfiff von Eichede mit zwei Punkten Vorsprung vor den ,,Veilchen" belegte vierte Rang ist nämlich durchaus begehrt. Denn wer diesen Platz nach dem 17. Spieltag innehat, ist zur Teilnahme am SHFV-Hallenmasters am 9. Januar in Kiel berechtigt. Die Zweikampfführung war hart, sodass es nicht nur viele Fouls, sondern auch so manche Gelbe Karte gab. Richtige Chancen hatten im ersten Durchgang hingegen Seltenheitswert. Einen von Agron Gashi aus halb rechter Position aufs Tor gezirkelten Freistoß lenkte Eichedes Schlussmann Michel Thomä über die Latte (13.). Auch die Stormarner waren immer wieder bei Standards gefährlich. Ein richtiger Hochkaräter wollte dabei aber nicht herausspringen.

Riesendusel hatte Rasensport allerdings, als Gästeakteur Marco Schubring in den VfR-Strafraum eindrang und dort von Enmanuel Rivera gelegt wurde. Auf lila-weißer Seite hätte sich niemand beschweren dürfen, wenn es an dieser Stelle einen Elfmeterpfiff gegeben hätte (25.).

Nach dem Seitenwechsel wurde es umgehend ereignisreicher. Eichede vergab zwei Premiummöglichkeiten zur Führung, als zunächst Nikita Bojarinow aus einem Gewühl im VfR-,,Sechzehner" heraus übers Tor zielte (46.) und kurz darauf Marco Schubring nach einer Linksflanke von Vincent Janelt knapp vorbeiköpfte (48.). Die Neumünsteraner präsentierten sich in den zweiten 45 Minuten nicht nur mit einer veränderten Taktik (3-1-4-2 mit Franck Momo als ,,Staubsauger"), sondern auch gnadenlos effektiv. Nachdem sich Petrik Krajinovic in eine Hereingabe von Ugur Dagli geworfen und den Ball dabei mit der Hand berührt hatte, verwandelte Beytullah Bilgen den Strafstoß zum 1:0 für die Hausherren (52.).

Allerdings hätte sicherlich nicht jeder Schiedsrichter auf den Punkt gezeigt. Gerade einmal zwei Zeigerumdrehungen später behielt VfR-Stürmer Marvin Baese nach einer Kopfballablage von Dagli die Nerven und schoss flach zum etwas schmeichelhaften, aber zweifelsohne gut getimten 2:0 ein. Eichede hatte im Anschluss zwei Großchancen zum Anschlusstreffer. Erst traf Janelt per Kopf nur den Innenpfosten (58./Igbokwe klärte anschließend auf der Linie), dann scheiterte Marco Schubring am stark parierenden Rasensport-Keeper Yilmaz Caglar (68.).

Auch in der Folge blieb die Partie interessant. Der VfR bekam den Sack nicht zu, als Baese nach Dagli-Zuspiel aussichtsreich verzog, dabei aber unter dem richtig schlechten und im Übrigen auch gerade erst verkleinerten Platz litt (71.).

Grundsätzlich fuhr der SVE jetzt Angriffe im Minutentakt, während der VfR schon ab Mitte der zweiten Halbzeit eine Abwehrschlacht lieferte, dabei aber seinem Status als beste Abwehr der Liga gerecht wurde. Die Stormarner verpassten bei einem strammen Distanzschuss von David Iwuoha (77./vorbei) und einem Eckball von Marco Schubring, der am Außenpfosten landete (82.) nur knapp das 1:2 aus Gästesicht.

Doch statt des Anschlusstreffers fiel die endgültige Entscheidung, als Gashi mit Absicht und somit künstlerisch hochwertig fast von der Torauslinie über SVE-Torwart Thomä hinweg zum 3:0 in die lange Ecke traf (88.). Nachdem Neumünsters eingewechselter Inan Akyol das Leder in einer Freistoßmauer an die Hand bekommen hatte, kam Eichede noch zum Ehrentreffer durch einen von Janelt verwandelten Elfmeter (90./+3).

,,Die Jungs sind durchs Feuer gegangen, haben sich in den jeden Ball geworfen", lobte VfR-Coch Thomas Möller seine Elf. Dass Eichede nach Riveras Foul an Marco Schubring keinen Strafstoß erhielt, war für den 48-Jährigen durchaus eine Schlüsselszene, ,,weil wir dann mutmaßlich in Rückstand geraten wären". Dass abermals keine 400 Zuschauer den Weg ins Stadion fanden, lag für Möller in der Natur des Fußballs: ,,Man darf nicht vergessen, dass wir aus der Regionalliga abgestiegen sind. Außerdem finde ich im Vergleich zu anderen SH-Ligisten, dass unsere Besucherzahlen okay sind."


Foto: Patrick Lage/VfR-Medien ©

VfR Neumünster: Caglar - Bilgen, Lorenzen, Momo, Rivera - Gohrke, Gashi (90. Akyol) - Dagli (90. Grothe), Tidim, Dinkovic (33. Igbokwe) - Baese.

SV Eichede: Thomä - Moklis, Maltzahn, Krajinovic, Fischer - Bojarinow - V. Monteiro (60. Iwuoha), M. Schubring, Oldag - Lechler (46. Buttler), Janelt.

SR: Nesch (Drelsdorf).

Zuschauer: 387.

Tore: 1:0 Bilgen (52., Handelfmeter), 2:0 Baese (54.), 3:0 Gashi (88.), 3:1 Janelt (90./+3, Handelfmeter).

Text: Fupa.net