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VfR Neumünster - TuS Hartenholm 2:0

VfR-Coach Thomas Möller musste kurz vor Anpfiff umplanen, da sich Sebastian Sältz beim Aufwärmen eine Knieverletzung zugezogen hatte. Für den stellvertretenden Kapitän rückte Agron Gashi in die Startelf. Weil auch Mannschaftsführer Sebastian Gohrke fehlte (er weilte bei der Taufe seiner Tochter), führte Marvin Baese die ,,Veilchen" als Kapitän aufs Feld. Den Lila-Weißen fehlte trotz anfänglicher Möglichkeiten augenscheinlich die Frische. Die Folge war, dass die Gastgeber sich nur wenig bewegten und sehr statisch agierten.

Hartenholm merkte schnell, dass die Neumünsteraner nicht die erwartete Dominanz an den Tag legten und gab seine defensive Grundhaltung zunehmend auf. In der Konsequenz lag ein Tor für den TuS in der Luft. Nach einem Querschläger von Baese fand sich Marc Oldenburg in guter Schussposition wieder, scheiterte aber an VfR-Schlussmann Yilmaz Caglar (21.). Anschließend köpfte Björn Johannsson nach einem Freistoß von Martin Genz auf die Latte (25.), ehe Maximilian Kokot nach einem Solo an Caglar scheiterte (33.).

Zwischendurch fand auf der Gegenseite Katalski aus spitzem Winkel in Lübke seinen Meister (26.). Zwölf Zeigerumdrehungen später bereitete der Bulgare über die rechte Seite eine Großchance für Baese vor, der nach der flachen Hereingabe aber nur den auf der Linie postierten ,,Comebacker" Arved Käselau anschoss.

Nur wenige Augenblicke später leistete sich Hartenholms Malte Delfs ein unnötiges Foul an Baese, der im TuS-Strafraum mit dem Rücken zum Tor stand. Mit dem Elfmeter scheiterte jedoch Selcuk Tidim an Lübke, welcher auch den Nachkopfball von Katalski parierte (39.). Letzterer prallte in dieser Szene heftig an den Pfosten und musste nicht nur ausgewechselt, sondern auch per Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht werden. Die unschöne Diagnose lautete: Stauchung der Wirbelsäule, Verdacht auf Rippenbruch.

Nach dem Wechsel änderte sich nicht viel am Geschehen. Den Schaulustigen wurde weiterhin zähe Kost angeboten. Rasensport tat sich im Vorwärtsgang schwer und stand hinten auch nicht sattelfest. Gegen die schwächste Abwehr der SH-Liga kam der VfR trotz eines schwachen Spielaufbaus aber immer wieder zu Chancen. Bilgen zielte nach einem Solo in Arjen-Robben-Manier knapp am linken Pfosten vorbei (54.), bevor er auf Dagli flankte, der mit seinem Kopfball auf den kurzen Pfosten an Lübke scheiterte (56.).

Der Gästekeeper durfte sich auch bei einer Doppelchance von Baese und Grothe auszeichnen (70.). Zudem setzte Tidim kurz danach seinen Schuss von halb rechts am langen Pfosten vorbei. Auf der anderen Seite landete eine eine Genz-Ecke bei Johannsson, der volley zu hoch zielte (62.). Anschließend köpfte Kokot nach einem Freistoß von Käselau auf die Latte des VfR-Gehäuses (65.).

Als man schon glaubte, die Partie würde torlos ausgehen, grätschte Baese in eine Bilgen-Hereingabe und drückte den Ball zum 1:0 über die Linie (73.). Nach einem gut getimten Flankenball des eingewechselten Abdul Yilmaz zögerte Bilgen vor dem Tor lange (O-Ton Trainer Thomas Möller: ,,Da ist er Kinderkarussell gefahren."), fand schließlich aber in Deniz Grothe einen geeigneten Abnehmer, der zum entscheidenden 2:0 traf (82.).

,,Ich mache meiner Mannschaft keinen Vorwurf, unterm Strich geht der Sieg für den VfR völlig in Ordnung. Uns fehlte die individuelle Klasse, um am Ende in der Offensive etwas zu bewegen. Neumünster hat sich allerdings auch über weite Strecken schwer getan und das letzte Drittel seiner Angriffe nicht konsequent zu Ende gebracht", urteilte Gästetrainer Jörg Schwarzer, der ein wenig dem Aluminiumtreffer von Johannsson in der 25. Minute nachtrauerte: ,,Wenn du in der Tabelle oben stehst, geht der wahrscheinlich rein."

VfR-Coach Thomas Möller bilanzierte: ,,Trotz des verschossenen Elfmeters hat meine Elf weiter Gas gegeben und Geduld bewiesen. Es war das erwartet schwierige Spiel auf schwierigem Boden."

Immer wieder hatten Regenschauer die Akteure ins Rutschen gebracht, ferner Möller und sein ,,Co" Sven Boy nach dem Wiederbeginn von Vierer- auf Dreierkette umgestellt. ,,Wir wollten etwas für die Offensive tun", begründete Möller diesen Schritt, mit dem er und Boy letztlich richtig lagen.


Foto: Erhard Klebenow ©

VfR Neumünster: Caglar - Bilgen, Lorenzen, Momo, Rivera - Igbokwe, Gashi (71. A. Yilmaz) - Katalski (42. Grothe), Baese, Dagli (87. Dinkovic) - Tidim.


TuS Hartenholm: Lübke - Käselau, Bruhn, Quinting, Oldenburg (84. Gensmer) - Johannsson, Genz, Möller - Delfs (86. Gärtner), Kokot - Güvenir (71. Voigt).


Schiedsrichter: Kunde (Alstertal-Langenhorn).


Zuschauer: 334.


Tore: 1:0 Baese (73.), 2:0 Grothe (82.).


Besonderes Vorkommnis: Lübke pariert Foulelfmeter von Tidim (39.).

Text: Fupa.net