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VfR Neumünster - TSV Altenholz 0:0

Den Anfang machten die Gäste in Person von Lasse Jensen, der mit einem Flachschuss aus halb rechter Position in die lange Ecke zielte. Doch VfR-Schlussmann Yilmaz Caglar bekam noch seine Fingerspitzen an das Spielgerät (20.). Anschließend war zwei Mal Rasensport am Zuge, als zunächst ein fieser Freistoß Agron Gashis von rechts gefährlich durch den Strafraum segelte, ehe der Ex-VfR- und jetzige Altenholz-Keeper Hüsnü Özdemir unorthodox, aber in dieser Szene genau richtig mit dem Schienbein klärte (24.). Kurz darauf verzog der aussichtsreich postierte Ugur Dagli, der durch einen feinen Pass von Selcuk Tidim freigespielt worden war (26.). Auf der Gegenseite traf Didier Webessie nach einem von Thore Ceynowa ausgeführten Freistoß aus dem Halbfeld nur das VfR-Außennetz (36.). Es war die letzte Möglichkeit des ersten Durchgangs, in dem die zuletzt so starke ,,Veilchen"-Offensive auffällig wenig zum Zuge kam. Dies lag wohl auch daran, dass mit Paulinus Igbokwe eine weitere zentrale Figur als Zuarbeiter der Neumünsteraner schwächelte. VfR-Trainer Thomas Möller bewertete die Leistungen offenbar ähnlich, schließlich brachte er zur zweiten Halbzeit Milos Dinkovic für Katalski und kurz darauf Sebastian Sältz für den mittlerweile Gelb-Rot-gefährdeten Igbokwe (52.). Eine Veränderung stellte sich nach den Wechseln allerdings nicht ein. Es ging grundsätzlich im Stil der ersten 45 Minuten weiter, wobei die Altenholzer phasenweise die reifere Spielanlage zeigten. Am Verhältnis der Tormöglichkeiten änderte sich zunächst ebenfalls nicht viel. Mit zunehmender Spieldauer ergab sich aber ein Plus für die Gäste. Es eröffnete Neumünsters Dagli, der eine Ablage von Baese mit viel Risiko knapp am Gästegehäuse vorbei setzte (56.). Anschließend scheiterte auf der anderen Seite der gefällige Webessie an Caglar (61.), ehe er es zwei Mal mit unnötiger Artistik probierte, anstatt auf anderem Wege den Torabschluss zu suchen (64.). Außerdem musste Caglar Kopf und Kragen riskieren, um nach einem Abspielfehler von Dinkovic gegen Kevin Link zu klären (66.). Bei einem butterweichen Freistoßschlenzer von Tidim aus rund 20 Metern in Richtung Winkel durfte Özdemir noch einmal seine Klasse zeigen (67.), ehe vorrangig sein Pendant Caglar im Mittelpunkt stand. Infolge eines Fehlers von VfR-Verteidiger Franck Momo zog dabei Jensen ab, doch Caglar lenkte die Kugel über die Latte (76.), ehe Letzterer den Altenholzer Paul Camps stoppte (83.). Weniger gut sah Caglar dagegen bei einem vom Wind getragenen und somit immer länger werdenden Abschlag Özdemirs aus. Denn der Schlussmann der Lila-Weißen rutschte aus, sodass der Ball über ihn hinweg in Richtung Tor sprang. Kurz vor der Linie klärte dann aber Momo noch zur Ecke (84.) und rettete den Schwalestädtern somit einen Zähler. VfR-Trainer Thomas Möller hatte als absoluter Realist schon vor dem Anstoß darauf hingewiesen, dass man jetzt auch mal mit dem einen oder anderen Rückschlag rechnen müssen. Das 0:0 gegen den TSV Altenholz ist gewiss kein Rückschlag, aber doch ein Beleg dafür, dass die berühmten Bäume auch an der Geerdtsstraße nicht in den Himmel wachsen.

,,Wir nehmen den einen Punkt mit", meinte auch Möller, dass die Nulldiät eher ein gewonnener Zähler als zwei verlorene Punkte waren. Für den 48-Jährigen kam es nicht von ungefähr, dass seine Truppe nicht den Spielwitz vorheriger Partien an den Tag gelegt hatte. ,,Die englischen Wochen in der Vorbereitung und zu Saisonbeginn haben Kraft gekostet. Dadurch haben sich einige unkonzentrierte Momente bei uns eingeschlichen. Durch die Bank sind uns Abspiel- und Stockfehler unterlaufen", sah Möller seine Mannschaft mit sich selbst kämpfen.

Und in der Tat: Besonders die zuletzt wie entfesselt auftrumpfenden Katalski und Tidim kamen so gut wie gar nicht zur Geltung, auch Marvin Baese ging viele Wege umsonst. Erschwerend kam hinzu, dass zu Beginn der zweiten Hälfte ein heftiger Regenschauer den Platz in eine seifige Piste verwandelte. Dem VfR blieb der Trost, dass auch Altenholz mit dem nun unberechenbaren Geläuf seine liebe Mühe hatte.

,,Wir müssen den Ball flach halten", gab Möller die Parole aus, während Gästetrainer Ulf Ciechowski der einen oder anderen versiebten Chance nachtrauerte: ,,Einziger Wermutstropfen für uns war, dass ein Tor fehlte." Ansonsten zeigte sich der einstige Abwehrhüne zufrieden. ,,Wir hatten spielerische Vorteile und auch die besseren Gelegenheiten", meinte Ciechowski.

Mindestens der neutrale Beobachter gab ihm Recht. Am Ende nahm auch der Altenholzer Übungsleiter das Positive mit: ,,Endlich stand bei uns mal die Null. Vorher hatten wir ja fast immer mindestens zwei Gegentreffer kassiert. So konntest du in den vergangenen Wochen natürlich schlecht punkten."

Foto: Erhard Klebenow ©

VfR Neumünster: Caglar - Bilgen, Gohrke (69. Lorenzen), Momo, Rivera - Igbokwe (52. Sältz), Gashi - Katalski (46. Dinkovic), Tidim, Dagli - Baese

TSV Altenholz: Özdemir - Hodaj, T. Ceynowa, Quegwer, Camps - M. Ceynowa - Jensen, Bruns, Link - Bruhn (69. Patzel) - Webessie (75. Wurr)

Zuschauer: 360

Tore: -